Don’t be afraid of the Walking Deutsch! – Faschist*innen das Fürchten lehren!

Don't be afraid of the walking deutsch

Ja, wir gestehen: Manchmal, da gruseln wir uns ganz schön dolle. Einer dieser Momente war der, als klar wurde, dass die AfD Ab 2017 Teil des deutschen Bundestags sein wird. Den Bundestagswahlkampf nutzte die rechtsradikale Partei, um eine noch stärkere Präsenz in der Öffentlichkeit zu erreichen und den politischen Diskurs noch stärker zu bestimmen als zuvor schon. Man muss sagen: Das gelang ihr erschreckend gut.

Wo die AfD lang bemüht war ihren bürgerlichen Deckmantel zu wahren, zeigt sich die Partei immer offensiver in ihren rassistischen, homophoben, islamophopben und sexistischen Forderungen und zeigte damit ihre klar diskriminierende Haltung gegenüber Menschen, die nicht in ihr nationalistisches Weltbild passen. Der Schulterschluss mit Pegida, der bereits bei Höckes Rede in Dresden am 17. Januar 2017 anklang, wurde Anfang Mai bei einer gemeinsamen Kundgebung öffentlich vollzogen [1]. Die Wahlkampfclaims der AfD können mit “Trau dich, Deutschland!” und “Hol dir dein Land zurück!” und den bedienten klar sexistischen und rassistischen Themen eindeutig in die rechtsradikale Gruselkiste gesteckt werden [2].

Was auf die Horrorshow diskriminierender und ausgrenzender Einstellungsmuster folgte, war jedoch nicht, das Tor zu diesem Geisterhaus einfach zuzuschlagen. Im Gegenteil: Die AfD bestimmte die politische Debatte beinahe komplett [3]. In Interviews und Diskussionsrunden wurden größtenteils Themen der AfD angesprochen und mit deren Angstrhetorik bestückt: “Flüchtlingswelle”, “Integrationsproblem”, “kriminelle Zuwanderer”… die Strategie der gezielten Provokation ging auf, während wichtige gesellschaftliche Themengebiete wie Rentenprogramme, Bildung, Infrastruktur oder sozialer Wohnungsbau fast vollständig unter den Tisch fielen. Und nicht nur das: Der AfD und ihrem diskriminierenden und unsozialen Wahlprogramm werden immer wieder Zugeständnisse gemacht. So folgte auf eine Welle rassistischer Mobilisierung ab Herbst 2014 nicht etwa der Ausschluss solcher Einstellungsmuster aus der Debatte, sondern eine Verschärfung des Asylrechts.

Uns macht Angst, wie Politiker*innen und Parteien sich von der AfD Angst machen und wie sie sich von ihr treiben lassen. Uns macht Angst, wie Gewalt und Einschüchterungen Teil des Diskurses werden, der immer öfter in einem menschenfeindlichen Fazit endet.

Wir wollen diesen Angstmacher*innen nun unsererseits einen kräftigen Schreck einjagen! Wir wollen uns solidarisch und mutig immer wieder widersetzen, wenn ihr Geheule laut und ihre gruselige Gewaltfantasie bittere Realität wird. Wir glauben nicht an ihre Höllenmärchen und Schauergeschichten – wir glauben an eine freie, vielfältige und offene Gesellschaft, in der alle – Gespenster, Zombies, Mumien, Monster – einander mit Achtsamkeit und Respekt begegnen. Und für die spuken wir jeden Tag.

Welcome to Helloween – Faschist*innen das Fürchten lehren!
31.10.2017, 16:30 Uhr vor der Bibliothek der HTWK Leipzig

Don't be afraid of the Walking Deutsch! Faschist*innen das Fürchten lehren!

[1] http://www.tagesspiegel.de/politik/plaene-fuer-gemeinsame-kundgebung-afd-und-pegida-planen-schulterschluss/19743318.html

[2] http://www.belltower.news/artikel/bundestagswahl-2017-was-treibt-die-rechtau%C3%9Fen-parteien-im-wahlkampf-um-afd-12491

[3] https://causa.tagesspiegel.de/politik/nach-dem-parteitag-wie-gefaehrlich-ist-die-afd/die-macht-der-afd.html

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